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Montag, 27. Juni 2011

julchen - Wilhelm Busch

Vorbemerk

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Ersteres wird gern geübt, Weil es allgemein beliebt. Selbst der Lasterhafte zeigt, ...Daß er gar nicht abgeneigt; Nur will er mit seinen Sünden, Keinen guten Zweck verbinden,
Sondern, wenn die Kosten kommen,
Fühlet er sich angstbeklommen.

Dieserhalb besonders scheut
Er die fromme Geistlichkeit, ...Denn ihm sagt ein stilles Grauen:
Das sind Leute, welche trauen. –

So ein böser Mensch verbleibt, Lieber gänzlich unbeweibt. –

Ohne einen hochgeschätzten, Tugendsamen Vorgesetzten, Irrt er in der Welt umher, Hat kein reines Hemde mehr,
Wird am Ende krumm und faltig, Grimmig, greulich, ungestaltig,

Bis ihn dann bei Nacht und Tag, Gar kein Mädchen leiden mag.

Onkel heißt er günst'gen Falles,
Aber dieses ist auch alles. –

Oh, wie anders ist der Gute! Er erlegt mit frischem Mute, Die gesetzlichen Gebühren, Läßt sich redlich kopulieren,

Tut im stillen hocherfreut, ...Das, was seine Schuldigkeit, Steht dann eines Morgens da
Als ein Vater und Papa  ...Und ist froh aus Herzensgrund,
Daß er dies so gut gekunnt.


Julchen das Wickelkind

Also, wie bereits besprochen:
Madame Knoppen ist in Wochen, Und Frau Wehmut, welche kam Und das Kind entgegennahm,
Rief und hub es in die Höh:
»Nur ein Mädel, ach herrje!«
(Oh, Frau Wehmut die ist schlau; So was weiß sie ganz genau!) Freilich Knopp der will sich sträuben,
Das Gesagte gleich zu gläuben; Doch bald überzeugt er sich,

Julchen das Wickelkind
Lächelt etwas säuerlich, Und mit stillgefaßten Zügen
Spricht er: »Na, denn mit Vergnügen!!«
Dieses Kind hat eine Tante, Die sich Tante Julchen nannte;
Demnach kommt man überein, Julchen soll sein Name sein.Julchen das Wickelkind
Julchen, als ein Wickelkind, Ist so, wie so Kinder sind. Manchmal schläft es lang und feste, Tief versteckt in seinem Neste. Manchmal mit vergnügtem Sinn, Duselt es so für sich hin.

Manchmal aber wird es böse,  Macht ein lautes Wehgetöse
Und gibt keine Ruhe nicht,
Bis es was zu lutschen kriegt. –Sein Prinzip ist überhaupt: Was beliebt ist auch erlaubt; Denn der Mensch als Kreatur
Hat von Rücksicht keine Spur. –
O ihr, die ihr Eltern seid, Denkt doch an die Reinlichkeit! Wahrlich, hier gebührt Frau Knopp
Preis und Ehre, Dank und Lob.
Schon in früher Morgenstund Öffnet sie den Wickelbund,Julchen das Wickelkind
Gleichsam wie ein Postpaket, Worauf Knopp beiseite geht.
Julchen das Wickelkind
Mit Intresse aber sieht Er, was fernerhin geschieht.

Julchen das WickelkindMacht man Julchens Nase reinlich, So erscheint ihm dieses peinlich.Wie mit Puder man verfährt, Dünkt ihm höchst bemerkenswert.

Julchen das WickelkindFreudevoll sind alle drei, Wenn die Säuberung vorbei.

Julchen das Wickelkind
Nun mag Knopp sich gern bequemen, Julchen auch mal hinzunehmen. Flötend schöne Melodien,
Schaukelt er es auf den Knien.

Julchen das Wickelkind
Auf die Backe mit Genuß Drückt er seinen Vaterkuß.


Eine unruhige Nacht

Eine unruhige Nacht
Einszweidrei, im Sauseschritt ...Läuft die Zeit; wir laufen mit. –
Eine unruhige Nacht
Julchen ist hübsch kugelrund Und schon ohne Wickelbund. –

Eine unruhige Nacht
Es ist Nacht. – Frau Doris ruht, Während Knopp das Seine tut.
Eine unruhige NachtAber Julchen in der Wiegen Will partu nicht stille liegen. Er bedenkt, daß die Kamille, Manchmal manche Schmerzen stille.
Eine unruhige Nacht
Wirkungslos ist dieser Tee. Julchen macht: rabäh, rabäh!
Eine unruhige Nacht
Lieber Gott, wo mag's denn fehlen? Oder sollte sonst was quälen?
Eine unruhige Nacht
O wie gern ist Knopp erbötig, Nachzuhelfen, wo es nötig.Eine unruhige NachtAber weh, es will nicht glücken, Und nun klopft er sanft den Rücken. –
Oder will's vielleicht ins Bette, Wo auf warmer Lagerstätte Beide Eltern in der Näh? Nein, es macht: rabäh, rabäh!Eine unruhige NachtSchau! Auf einmal wird es heiter. – Knopp begibt sich eilig weiter ...Und bemerkt nur dieses noch: »Ei potztausend! Also doch!!«

  Ein festlicher Morgen
Ein festlicher Morgen
Einszweidrei, im Sauseschritt  ...Läuft die Zeit; wir laufen mit. –

Ein festlicher Morgen
Julchen ist schon sehr verständig ...Und bewegt sich eigenhändig. –
Ein festlicher Morgen
Heut ist Feiertag; und siehe! Schon streicht Knopp in aller Frühe, Luftiglosen Seifenschaum, Auf des Bartes Stachelflaum.
Heut will er zur Messe gehn, Denn da singt man doch so schön.
Ein festlicher Morgen
Frau Dorette trägt getreu Frack und Biberhut herbei.

Ein festlicher Morgen
Julchen gibt indessen acht, Was der gute Vater macht.
Ein festlicher Morgen
Bald ist seine Backe glatt, Weil er darin Übung hat.
Ein festlicher Morgen
In die Kammer geht er nun, Julchen macht sich was zu tun.
Ein festlicher Morgen
Gerne ergreifet sie die Feder An des Vaters Schreibkatheder.
Ein festlicher Morgen
Reizend ist die Kunstfigur Einer Ticktacktaschenuhr.
Ein festlicher Morgen
Ach herrje! Es geht klabum! Julchen schwebt; der Stuhl fällt um.
Ein festlicher Morgen
Allerdings kriegt Julchen bloß Einen leichten Hinterstoß, Doch die Uhr wird sehr versehrt
Und die Tinte ausgeleert. –
Ein festlicher Morgen
Schmiegsam, biegsam, mild und mollig Ist der Strumpf, denn er ist wollig.
Ein festlicher Morgen
Drum wird man ihn gern benutzen, Um damit was abzuputzen. –
Ein festlicher Morgen
Wohlbesorgt ist dieses nun. Julchen kann was andres tun. –
Keine Messer schneiden besser, Wie des Bartes Putzemesser.
Ein festlicher Morgen
Wozu nützen, warum sitzen ...An dem Frack die langen Spitzen?? Hier ein Schnitt und da ein Schnitt,
Ritscheratsche, weg damit. –
Ein festlicher Morgen
Wohlbesorgt ist dieses nun. Julchen kann was andres tun. –
Ein festlicher Morgen
In des Vaters Pfeifenkopf, Setzt sich oft ein fester Pfropf, Ja, was schlimmer, die bewußte ...Alte, harte, schwarze Kruste;
Und der Raucher sieht es gerne,
Ein festlicher Morgen
Daß man sie daraus entferne. –
Wohlbesorgt ist dieses nun. Julchen kann was andres tun. –
Ein festlicher Morgen
Stattlich ist der Biberhut; Manchmal paßt er nur nicht gut.
Ein festlicher Morgen
Niemals soll man ihn benützen, Um bequem darauf zu sitzen.
Ein festlicher Morgen
Seht, da kommt der Vater nun, Um den Frack sich anzutun.
Ein festlicher Morgen
Schmerzlich sieht er, was geschehn, Und kann nicht zur Messe gehn.

Böse Knaben

Böse Knaben
Einszweidrei, im Sauseschritt ...Läuft die Zeit; wir laufen mit. –
Böse Knaben
Unsre dicke, nette Jule Geht bereits schon in die Schule, Und mit teilnahmsvollem Sinn ...Schaut sie gern nach Knaben hin.
Böse Knaben
Einer, der ihr nicht gefiel, Das ist Dietchen Klingebiel.
Böse Knaben
Peter Sutitt, frech und dick, Hat natürlich auch kein Glück.
Böse Knaben
Ferdinandchen Mickefett Scheint ihr nicht besonders nett.
Böse Knaben
Försters Fritze, blond und kraus, Ja, der sieht schon besser aus.

Böse Knaben
Keiner kann wie er so schön ...Grade auf dem Kopfe stehen;
Böse Knaben
Und das Julchen lacht und spricht: »So wie Fritze könnt ihr's nicht!«
Böse Knaben
Kränkend ist ein solches Wort. Julchen eilt geschwinde fort.
Böse Knaben
Knubbs! Da stoßen die drei Knaben Julchen in den feuchten Graben,
Böse Knaben
Und sie fühlen sich entzückt, Daß der Streich so gut geglückt.
Böse Knaben
Wartet nur, da kommt der Fritze! Schwapp, sie liegen in der Pfütze.
Böse Knaben
Fritz ist brav und sanft und spricht: »Gutes Julchen, weine nicht!«
Böse Knaben
Julchens Kleid ist zu beklagen. Knopp der muß die Kosten tragen.


 Vatersorgen
Vatersorgen
Einszweidrei, im Sauseschritt ...Läuft die Zeit; wir laufen mit. –
Vatersorgen
Julchen ist nun wirklich groß, Pfiffig, fett und tadellos,
Und der Vater ruft: »Was seh ich? Die Mamsell ist heiratsfähig!« Dementsprechend wäre ja Mancher gute Jüngling da.
Vatersorgen
Da ist Sutitt; aber der Praktiziert als Vetrinär.
Vatersorgen
Da ist Mickefett; doch dieser Ist Apthekereiproviser.
Vatersorgen
Da ist Klingebiel; was ist er? Sonntags Kanter, alltags Küster.
Vatersorgen
Und dann Fritz, der Forstadjunkt, Das ist auch kein Anhaltspunkt. Einfach bloß als Mensch genommen Wäre dieser höchst willkommen, Nur muß Knopp sich dann entschließen,
Ganz bedeutend zuzuschießen. – –
Kurz gesagt mit wenig Worten, Ob auch Knopp nach allen Orten, Seine Vaterblicke richte,
VatersorgenNirgends paßt ihm die Geschichte. –
Anderseits, wie das so geht, Mangelt jede Pietät. Man ist fürchterlich verliebt, Ohne daß man Achtung gibt
Oder irgendwie bedenkt, Ob man alte Leute kränkt. Selten fragt sich so ein Tor:
Was geht in den Eltern vor?? –
Ja, so ist die Jugend heute! –
Schrecklich sind die jungen Leute ...Hinter Knoppens Julchen her, Und recht sehr gefällt es der. –
Was hat Knopp doch für Verdruß, Wenn er das bemerken muß! –
Vatersorgen
Hier zum Beispiel abends spät ...Wie er still nach Hause geht, Sieht er nicht mit Stirnefalten,
Wie drei männliche Gestalten
Emsig spähend da soeben ...Starr vor Julchens Fenster kleben?
Vatersorgen
Zornig mit dem Wanderstab ...Stochert er sie da herab.Er verursacht großen Schreck, Doch den Ärger hat er weg.

Herzverlockende Künste
Wohl mit Recht bewundert man
Einen Herrn, der reiten kann. –Herzverlockende KünsteHerzgewinnend zeigt sich hier ...Sutitt auf dem Satteltier. – Doch die Wespen in der Mauer Liegen heimlich auf der Lauer; Sie sind voller Miß vertrauen, Als sie einen Reiter schauen.Herzverlockende KünsteHopps! Der Rappe springt und schnaubt, Hebt den Schwanz und senkt das Haupt;

Herzverlockende Künste
Und am Halse hängt der Reiter. –
Er ist ängstlich, Knopp ist heiter. –

Dahingegen Klingebiel Hofft vermittelst Saitenspiel  Julchens Seele zu entzücken Und mit Tönen zu umstricken.
Dazu hat er sich gedichtet, Aufgesetzt und hergerichtet Ein gar schönes Schlummerlied,
Horch! er singt es voll Gemüt.
Herzverlockende Künste

Ständchen

 Der Abend ist so mild und schön.

Was hört man da für ein Getön??
Sei ruhig, Liebchen, das bin ich,
Dein Dieterich,
Dein Dietrich singt so inniglich!!
Nun kramst du wohl bei Lampenschein
Herum in deinem Kämmerlein;
Nun legst du ab der Locken Fülle,
Das Oberkleid, die Unterhülle;
Nun kleidest du die Glieder wieder
In reines Weiß und legst dich nieder.
Oh, wenn dein Busen sanft sich hebt,
So denk, daß dich mein Geist umschwebt.
Und kommt vielleicht ein kleiner Floh
Und krabbelt so –
Sei ruhig, Liebchen, das bin ich.
Dein Dieterich.
Dein Dietrich der umflattert dich!!
Ständchen
 Platsch! – Verstummt ist schnell und bang Nachtgesang und Lautenklang.
Ständchen
Eilig strömt der Sänger weiter; Er ist traurig, Knopp ist heiter. –

 Die Tante auf Besuch
Die Tante auf Besuch
Unvermutet, wie zumeist, Kommt die Tante zugereist. Herzlich hat man sie geküßt, Weil sie sehr vermöglich ist.Die Tante auf BesuchUnser Julchen, als es sah, Daß die gute Tante da, Weiß vor Freude nicht zu bleiben Und hat allerlei zu schreiben. –
Die Tante auf Besuch
Sutitt hielt vor großem Kummer ...Grade einen kleinen Schlummer. Froh wird er emporgeschnellt, Als er dies Billett erhält:
»Weißt du, wo die Rose blüht??? Komm zu mir, wenn's keiner sieht!!«
Die Tante auf BesuchStolz und schleunig diese Zeilen Mickefetten mitzuteilen, Eilt er zur Aptheke hin. Ach, wie wurde dem zu Sinn;
Plump! so fällt ihm wie ein Stein Neidgefühl ins Herz hinein.
Die Tante auf Besuch
Aber sagen tut er nichts. –
Scheinbar heitern Angesichts ...Mischt er mancherlei Essenzen,
Die Tante auf Besuch
Ums dem Freunde zu kredenzen ...Unter Glück- und Segenswunsch;
Die Tante auf Besuch
Und dem Freunde schmeckt der Punsch. –
Hoffnungsvoll, beredt und heiter ...Schlürft er arglos immer weiter.
Die Tante auf Besuch
Aber plötzlich wird er eigen, Fängt sehr peinlich an zu schweigen
Die Tante auf Besuch
Und erhebt sich von dem Sitz. »Ei«, ruft Mickefett, »potzblitz! Bleib doch noch ein wenig hier!«
Die Tante auf Besuch
Schnupp! Er ist schon aus der Tür. –

Die Tante auf Besuch
Mickefett voll List und Tücke, Wartet nicht bis er zurücke, Sondern schleicht als falscher Freund, Wo ihm Glück zu winken scheint. –
Die Tante auf Besuch
Seht, da steigt er schon hinein. Freudig zittert sein Gebein.
Die Tante auf Besuch
Und er küßt die zarte Hand, Die er da im Dunkeln fand.
Die Tante auf Besuch
Und er hält mit Liebeshast Eine Nachtgestalt umfaßt. –Mickefett! Das gibt Malör, Denn die Tante liebt nicht mehr! –Die Tante auf Besuch
Ängstlichschnelle, laut und helle Schwingt sie in der Hand die Schelle.
Die Tante auf Besuch
Schwerbewaffnet kommt man jetzt. Mickefett ist höchst entsetzt. Schamverwirrt und voller Schrecken, Will er sich sogleich verstecken.
Die Tante auf Besuch
Aber autsch! Der Säbel ritzt, Weil er vorne zugespitzt.
Die Tante auf Besuch
Schmerzgefühl bei großer Enge, Wirkt ermüdend auf die Länge.
Die Tante auf Besuch
Bratsch! Mit Rauschen und Geklirr, Leert sich jedes Waschgeschirr.
Die Tante auf Besuch
Man ist sehr verwirrt und feucht. Mickefett entschwirrt und fleucht.
Die Tante auf Besuch
Schmerzlich an den Stoff der Hose heftet sich die Dornenrose.

Das Gartenhaus
Liebe – sagt man schön und richtig
Ist ein Ding, was äußerst wichtig. Nicht nur zieht man in Betracht, ...Was man selber damit macht,
Nein, man ist in solchen Sachen
Auch gespannt, was andre machen. –
Allgemein von Mund zu Munde, Geht die ahnungsvolle Kunde, Sozusagen ein Gemunkel, Daß im Garten, wenn es dunkel, Julchen Knopp mit Försters Fritze, Heimlich wandle oder sitze. –
Diese Sage hat vor allen, Drei Personen sehr mißfallen, Die sich leider ganz entzweit, Durch die Eifersüchtigkeit. Jeder hat sich vorgenommen: Ei, da muß ich hinter kommen.
Das Gartenhaus
Hier schleicht Sutitt schlau heraus, Zu Herrn Knoppens Gartenhaus, Wo das Gartenbaugerät Wohlverwahrt und trocken steht.
Das Gartenhaus
Husch! Er schlüpft in das Sallett, Denn es naht sich Mickefett.
Das Gartenhaus
Husch! Der zögert auch nicht viel, Denn es naht sich Klingebiel.
Das Gartenhaus
Husch! Auch der drückt sich hinein, Denn hier naht im Mondenschein, Wie wohl zu vermuten war,
Das bewußte Liebespaar.
Das Gartenhaus
O wie peinlich muß es sein, Wenn man so als Feind zu drein, Engbedrückt zusammensitzt ...Und vor Zorn im Dunkeln schwitzt!Das Gartenhaus

Siehste wohl! Da geht es plötzlich Rumpelpumpel, ganz entsetzlich. Alles Gartenutensil, Mischt sich in das Kampfgewühl;
Das Gartenhaus
Und, rabum! zum Überfluß ...Löst sich laut der Flintenschuß.
Husch! Da schlupfen voller Schreck, Fritz und Julchen ins Versteck;
Denn schon zeigt sich in der Ferne, Vater Knopp mit der Laterne.
Das Gartenhaus
Knipp, der Hund, kratzt an der Tür. Knopp der denkt: »Was hat er hier?«
Das Gartenhaus
Starr und staunend bleibt er stehn, Mit dem Ruf: »Was muß ich sehn??« Dann mit Fassung in den Zügen
Spricht er: »Na, Ihr könnt Euch kriegen!!«
Das Gartenhaus
Jetzt kommt Mutter, jetzt kommt Tante,  Beide schon im Nachtgewande. Oh, das war mal eine schöne Rührende Familienszene!!! –

 Ende

Feierlich, wie sich's gebührt,
Ward die Trauung ausgeführt. –
Hierbei leitet Klingebiel, Festgesang und Orgelspiel
Unter leisem Tränenregen, Traurig, doch von Amtes wegen; Während still im Kabinett, Sutitt und Herr Mickefett
Hinter einer Flasche Wein, Ihren Freundschaftsbund erneun.
Ende
Knopp der hat hienieden nun ...Eigentlich nichts mehr zu tun. –
Er hat seinen Zweck erfüllt. –
Runzlich wird sein Lebensbild. –
Mütze, Pfeife, Rock und Hose, Schrumpfen ein und werden lose, So daß man bedenklich spricht:
»Hört mal, Knopp gefällt mir nicht!!«
In der Wolke sitzt die schwarze, Parze mit der Nasenwarze,Ende

Und sie zwickt und schneidet, schnapp!! Knopp sein Lebensbändel ab. Na, jetzt hat er seine Ruh! Ratsch! Man zieht den Vorhang zu.Ende



Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 2, Hamburg 1959, S. 148-149.
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Kategorien:
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